Musiktheater
Die Bühnen- und Schauspielkunst will den ausübenden Künstler, Laien und Zuschauer aus der Routine von Sprache, Bewegung, Gestik und Mimik aufwecken und in ihm durch das Erlebnis von Wort, Spiel und Musik das Bewusstsein von einem inneren Menschen wach werden lassen, in dem höhere Kräfte tätig werden.
Bewegung, Sprache und Gesang sind in besonderer Weise stilisiert, und die Regie fügt auch Kostüme, Bühnenbilder und Beleuchtung so ins Spiel ein, dass ein in allen Teilen stimmiges Gesamtkunstwerk entsteht. Angeregt und gefördert wird auch die Aufführung von Laienspielen. Diese kommen gerade dann am schönsten zur Geltung, wenn sie aus dem unmittelbaren Erlebnis der Geschichten mit der reinen Freude am Spielen aufgeführt werden.
Schreib- und Lesegruppe
Es ist eine wunderbare Entdeckung, wenn die Spur einer Bewegung als Linie auf einem besonders dafür ausgesparten hellen Raum, auf dem Papier, als Schattenspur sichtbar festgehalten wird. Im Erleben von Gegensätzen wird das Bewusstsein für Unterschiede wach. So werden die beiden Grundbewegungen aller Form, der Strahl und der Bogen, der Punkt und der Kreis, oder Zusammenziehen und Ausdehnung in vielfältigster Form geübt. Nach und nach werden aus der erlebten Bilderwelt Zeichnungen und zuletzt Zeichen.
Die Muttersprache hat immer eine bestimmte charakteristische Form und ist als solche Ausdruck einer bestimmten inneren Haltung der Welt gegenüber. Die Vokale können eindrucksvoll in dramatischer Gestik oder eurythmischer Bewegung dargestellt und nach und nach aus dem Bild heraus festgehalten werden. Die Konsonanten finden sich in allen Formen der Außenwelt als „gefrorene“ Bewegung wieder.
Über den phantasievollen Weg eines Buchstabenspiels kann man das Lesen aus der Bewegung entwickeln. Geschichten, in denen der Laut zum Buchstaben wird, erleichtern das Schreiben und Lesen durch Entwicklung aus den Bildekräften heraus.
Musiktherapiegruppe
„Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ Tatsächlich verrät Musik das Innerste des Menschen, besonders im Gesang ist der ganze Mensch Instrument. Sprechgesang war die Ursprache der Menschheit, Gesang ist Therapie – wenn er von Herzen kommt. Der Rhythmus ist dem Leben nachempfunden und ist dynamisch wandelbar wie Atem- und Pulsschlag.
Die Musikinstrumente sind Fortsetzungen des singenden, klingenden Menschen. Die Blasinstrumente verlängern den Atem, rhythmische Instrumente werden deutlich als willensbetontes Erlebnis der Gliedmaßen empfunden, Saiteninstrumente betonen im Akkord die Harmonie und sprechen ganz stark das Gefühl an. All das kann bewusst in der Heilpädagogik eingesetzt werden und erklärt auch den Verzicht auf audiovisuelle Hilfsmittel .